Feine Schmuckstücke
In professioneller Handarbeit entstehen feine Juwelen aus edlem Material, dezente Klassiker, minimalistische Wegbegleiter, raffiniertes Schmuckdesign, expressive Originale und Ihre materialisierte Idee. Handelsware finden Sie bei mir keine.
Projekte
Raffiniertes Schmuckdesign von dezenten Klassikern bis zu expressiven Originalen
Anfertigungen
Individuelle Anfertigungen für alle Anläße sind Ihre materialisierte Idee.
Workshops
Eigenhändiges Ringschmieden für Freunde, Verliebte oder Verschwippschwägerte
Atelier
Heilgeiststraße 52/53 – Stralsund
Montag, Dienstag, Freitag 11–18 Uhr
oder Termine nach individueller Vereinbarung
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Vita
2014 | Landesausstellung Schmuckschaffender in MV »Provinzperlen«, Kunsthalle Rostock | |
2012 | Nominierung im Wettbewerb new nomads Sieraad International Jewellery Art Fair Amsterdam | |
2011 | 1.Preis beim Schmuckwettbewerb »In der Südsee« der Galerie Friends of Carlotta Zürich | |
seit 2007 | eigenes Schmuckatelier »renitent Juweliere« in Stralsund | |
2006 | Preisträgerin beim eCommerce Award Mecklenburg- Vorpommern 2006 | |
seit 2005 | Mitglied im Gesellenprüfungsausschuss der Gold- und Silberschmiede-Innung Ostmecklenburg-Vorpommern | |
2004 | Diplom Schmuck-und Gerät-Design | |
2002–2003 | Praktium bei Petra Ohnmacht | |
2002 | Preisträgerin im Verpackungsdesign-Wettbewerb der Fa. Dahlinger, Lahr | |
2001–2004 | Stipendium der Stiftung der Deutschen Wirtschaft | |
2000–2004 | Studium an der HfG Pforzheim Studiengang Schmuck- und Gerät-Design bei Prof. Lorenzen, Prof. Dahm, Prof. Lüdeke | |
1999–2000 | Gesellenjahr | |
1995–1999 | Goldschmiedelehre in Bergen/Rügen, Arnstadt |
Schmuck ist überflüssiger Luxus
Schmuck ist zu allererst ein ästhetischer, also sinnlich erfahrbarer Gegenstand, welcher, am Körper getragen, sich in seiner Wertigkeit durch Materialwahl und Verarbeitung gemeinhin von Alltagsgegenständen abhebt. Schmuck ist eines der ältesten Kulturgüter der Menschheit und das Schmücken ein urmenschliches Bedürfnis. Es existiert kein bekanntes Volk, das keinen Schmuck trägt. In einer langen Tradition erfüllt er vielfältige Aufgaben – ist rituelles Objekt, Zugehörigkeits- und Abgrenzungsmedium, Identitätsstifter, vererbbare Wertanlage, Ausdruck des „Schönen und Erhabenen“, Paarungshelfer, Talisman, Bindeglied zwischen Menschen über die Zeiten hinweg und konserviert damit Bedeutung und transportiert Emotionen.
Schmuck ermöglicht Kommunikation und geht aus einer solchen hervor: Schmuckmacher und -träger treten in einen Dialog und schaffen einen gemeinsamen Sinnzusammenhang, der, insbesondere im künstlerischen Einzelstück, die Lebenswelt reflektiert und interpretiert. Es entstehen tragbare Metaphern. Doch auch das Massenprodukt geht, wenngleich indirekt, aus einem solchen Dialog hervor. In ihm mischen sich subkulturelle, historische und futuristische Elemente und ermöglichen dem Träger die Selbstinszenierung.
Wie kaum ein anderes Identifikationsobjekt ist Schmuck konstant, kompakt, mobil, autark.
Luxus
ist, laut Duden, ein zur Lebenserhaltung nicht notwendiger, nur zum
Vergnügen betriebener Aufwand; auch von Prunk und Verschwendung ist zu
lesen. Im Modell der Bedürfnispyramide nach Maslow sortieren sich
menschliche Bedürfnisse nach Priorität: Auf erster Stufe stehen die
Grundbedürfnisse mit höchster Relevanz – Nahrung, Schlaf und Wärme.
Sicherheit, Ordnung und Schutz nehmen ihre Plätze auf der zweiten Stufe
ein. Sind diese Bedürfnisse befriedigt, verlangt der Mensch nach
sozialen Kontakten, Freundschaft und Liebe. Die vierte Ebene
symbolisiert das Bedürfnis nach Anerkennung und die Spitze der Pyramide
drückt das Verlangen nach Selbstverwirklichung aus.
Schmuck zählt seit jeher zu den Prestigeobjekten, die den sozialen Rang kennzeichnen. Sowohl kostbare Materialien und die Kunstfertigkeit der Herstellung, als auch immaterielle Gründe, wie die Selbstbelohnung und der ideelle Wert, machen ihn zum Luxusobjekt und dienen der Selbstverwirklichung. Doch der Luxusbegriff ist immer auch gesellschaftlichem Wandel unterworfen – was vor 100 Jahren als solcher galt, ist heute Standard. Biologen beschreiben das Streben nach Prestige als wichtiges Ziel des Verhaltens: Anerkennung, Autorität, Ruhm, Macht, Ehre ermöglichen es uns, den anvisierten Platz in der Gemeinschaft zu erlangen und zu behaupten. Ist das Trachten nach Luxus also immer noch Vergnügen oder schon Selbsterhaltungstrieb?
»Schmuckdesigner ist ein umstrittener Modeberuf unter Prominenten.«
Auffällig häufig suchen Promi-Frauen als Designerinnen nach einträglichen Vermarktungsmöglichkeiten ihrer Namen – entsprechend des Zielpublikums in der begehrlichen Produktgruppe »Schmuck«. Sie haben mit der Berufsausübung auf Grundlage einer einschlägigen umfassenden Ausbildung in den seltensten Fällen Berührung. Das ist möglich, weil »Designer« – im Übrigen auch der Begriff »Juwelier« – keine geschützte Berufsbezeichnung ist. Im Grunde darf sich jeder so nennen. Gleichwohl sind sie Schmuckträgerinnen und als Personen des öffentlichen Lebens Identifikationsfiguren, zuweilen Ikonen. Schmuck, der ihre Namen trägt, fungiert ebenso als Sinnstifter – selbst als Massenprodukt eines ästhetischen und qualitativen Minimalkonsenses.
Mein ganz unumstrittenes Schmuckdesign-Studium an der Hochschule für Gestaltung Pforzheim beinhaltete Disziplinen wie freie Künste, Kunstanalyse, Ästhetik, Wahrnehmungspsychologie, Schmuck-und Kunstgeschichte, CAD-Konstruktion und Werkstoffchemie – eine fundierte Grundlage, die eigene Gestaltungssprache zu entwickeln, nachdem ich zunächst in der Ausbildung zur Goldschmiedin die traditionellen Techniken des altehrwürdigen Handwerks erlernten durfte.
Nach nunmehr 20 Jahren Berufserfahrung kann auch ich weithin verkünden – ich lerne nie aus!
»Das Goldschmiedehandwerk ist, wegen des knappen und begehrten Rohstoffes Gold, ökologisch und sozial konfliktbehaftet.«
Gold wird wegen seiner besonderen Eigenschaften seit
etwa 7000 Jahren als Werkstoff geschätzt. Seine faszinierende Farbe,
die chemische Beständigkeit, die gute Verarbeitbarkeit und die
Seltenheit machen es bis heute zu einem der kostbarsten und begehrtesten
Rohstoffe. Laut World Gold Council (Stand 2019) fallen 48,4 % der
weltweiten Goldnachfrage auf Schmuck – 2107,0 Tonnen jährlich, die
vorrangig von China, Indien und den USA nachgefragt werden. Deutschland
spielt hier eine untergeordnete Rolle. Knapp 30% des gesamten
Goldbedarfs (einschließlich Technologie, Investment, Zentralbanken)
werden aktuell aus recyceltem Gold gedeckt. Nach Expertenschätzungen
reichen bei gleichbleibender Fördermenge die weltweiten bekannten
Goldreserven noch etwa 12 bis 15 Jahre.
Es liegt damit nahe, dass Goldschmiede einen sehr bewussten Umgang mit ihrem Arbeitsmaterial pflegen. Manche Vertreter meiner Zunft betonen gerne, wir hätten das Recycling erfunden. Nachweislich werden seit der Antike Altmetalle wiederaufbereitet. Und in der Tat zeigt sich unser verantwortungsvoller Einsatz des Edelmetalls im sparsamen Gebrauch, der akribischen Rückgewinnung aller Reststoffe bis hin zu feinsten Partikeln und der Auswahl politisch korrekter Zulieferer, welche erklären, ökologische und soziale Sorgfaltspflicht, gemäß internationaler Abkommen, zu erfüllen und offenzulegen.
Das Maximum sozialer und ökologischer Verantwortung lässt sich wahrnehmen, indem Sie Ihre Schmuckwünsche aus eigenem Edelmetall fertigen lassen. Die abgelegten Ketten und Ringe längst vergangener Zeiten, Erbstücke, Geschenke, die nie gefallen oder an Bedeutung eingebüßt haben, lassen sich wiederbeleben, in individuelle Kleinode verwandeln, umwidmen. Ob minimalinvasiv oder für einen Neustart verflüssigt – die Auseinandersetzung mit abgelegtem Schmuck verschafft mir ein besonderes Vergnügen und meinen Kunden erfreuliche Überraschungen.
»Kunst, Design und Handwerk stehen einander unversöhnlich gegenüber.«
Ist es eine deutsche Eigenart oder greift der Klassifizierungswunsch auch anderswo Raum, wenn sich Künstler, Gestalter und (Kunst-)Handwerker zwar in ihren Ausdrucksformen überschneiden und einander befruchten, jedoch aus Selbstbehauptungsgründen, auf einem unbegrenzten Markt mit kurzen, dem Zeitgeist gehorchenden Produktzyklen, zueinander in Opposition treten?
Unbegründet, denn sie befassen sich gleichermaßen mit Ästhetik. Und damit ist nicht das „Schöne“ gemeint, sondern, abgeleitet vom griechischen „aisthesis“, die Wahrnehmung, das Empfinden und die Erkenntnis, die in schöpferisches Handeln münden.
Grundlage dieses Handelns / unserer Kreativität, ist die menschliche Intelligenz, die das Bedürfnis weckt, Werkzeuge zu schaffen und zu gebrauchen, Dinge zu erzeugen, die wir in allen Ebenen unserer Bedürfnis-Hierarchie benutzen, Emotionen auszulösen, zu speichern und zu transportieren, Innovationen hervorzubringen, Identität zu stiften, und Grenzen auszuloten. Gleichzeitig konnte sie sich nur so entwickeln, weil wir es lernten, Erfahrungen durch produktives und ästhetisches Handeln über Generationen weiterzugeben.
Kreative Prozesse leben von Zufall und Improvisation. Sie ermöglichen im Gegensatz zu den derzeit programmierbaren Algorithmen der digitalen Welt, unvorhersehbare Ergebnisse und damit mehr Variantenreichtum und Entwicklungsanstoß.
Handwerk – händisches Arbeiten, Design – Entwerfen, Gedanken in Form übersetzen und Kunst – Emotionen erzeugen, Fragen aufwerfen, Grenzen verschieben – sind kreativer Ausdruck menschlichen Verhaltens und Grundlage einer humanen Gesellschaft.
Neurowissenschaftliche Studien liefern Belege dafür, dass die Auseinandersetzung mit ästhetischen Zusammenhängen zahlreiche positive Effekte auf unser geistiges und körperliches Befinden hat und nicht etwa als „weiches Fach“ des öffentlichen Bildungsangebotes keinen großen gesellschaftlichen Nutzen generiert.
Künstler, Handwerker und Designer liefern einen wichtigen Beitrag für ein friedliches Miteinander, wenn ihre Arbeitsergebnisse nicht nur selbstverständlich unseren Alltag bereichern, sondern eine übergeordnete Bedeutung im Bildungssystem einnähmen. Der Gebrauch der eigenen Hände, etwas Funktionales, Nützliches, Eigenes oder Anmutiges zu erschaffen oder wiederherzustellen und der Austausch über ästhetische Konzepte, versetzt uns in die Lage, Sinn und Bedeutung zu erkennen, Werte zu entwickeln und zu verteidigen, Neues zu akzeptieren und kulturelle Vielfalt zu schätzen.
Ich lade Sie herzlich ein, Austausch über ästhetische Aspekte unserer Lebenswelt zu üben, Selbstwirksamkeit durch praktische Arbeit und Improvisation zu erproben, den Wert des Handwerks im Zeitalter des »Dataismus« zu ermessen und den echten Zufall als unabdingbaren Entwicklungsreiz zu vergegenwärtigen, der, in einer auf 0 und 1 heruntergebrochenen Welt, zu verschwinden droht.